top of page

Die Blutegeltherapie

Ein traditionelles Heilmittel in der modernen Medizin

Es gibt eine Vielzahl übereinstimmender Berichte aus verschiedenen Ländern, dass kranke Tiere (z.B. lahmende Rinder mit schmerzhaften Gelenkproblemen) offensichtlich gezielt Gewässer aufsuchen, um sich dort geduldig von den Blutegeln beißen zu lassen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die stammesgeschichtlich sehr alten Blutegel (mindestens 450 Millionen Jahre) sich über lange Zeit ausschließlich von tierischem Blut ernährt und im Lauf der Evolution eine Art von Partnerschaft ("Du gibst mir Blut - Ich heile Dich") entwickelt haben, die im Instinkt der Tiere verankert zu sein scheint.

Auch aus der tierärztlichen Praxis wird immer wieder berichtet, dass die Tiere eine Blutegelbehandlung in aller Ruhe über sich ergehen lassen. Dies liegt sicher auch daran, dass der Blutegel zu Beginn des Saugvorgangs anästhesierende und analgetisch wirksame Substanzen in Blut und Gewebe abgibt. Im Verlauf des Saugvorgangs werden weitere Substanzen abgegeben, darunter auch Wirkstoffe, die als konventionelle Arzneimittel eingesetzt werden, so z.B. Gerinnungshemmer wie Hirudin und Faktor Xa-Hemmer oder die gewebelockernde Hyaluronidase.

Mit modernen Analysemethoden konnten in den letzten Jahrzehnten weitere Inhaltsstoffe des Blutegelsekrets und deren Wirkmechanismen aufgeklärt werden.

Die therapeutische Wirkung dieser Substanzen zeigt sich als durchblutungsfördernd, gerinnungshemmend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Zur veterinärmedizinischen Anwendung von Blutegeln liegen bisher die meisten Erfahrungen mit Pferden, Hunden, Katzen und Nagetieren vor. Weitere Informationen zur Blutegeltherapie bei Tieren finden Sie auf folgender Homepage:www.dgtha.de 

Bei diesen Erkrankungen können Blutegel helfen

- Arthritis/Arthrose (z.B. Schale, Spat)

- Huferkrankungen (z.B. Rehe, Huflederhautprellungen)

- Hufrollenproblematik

- Gelenksentzündungen

- Kreuzverschlag

- Gallen

- Erkrankungen des Bänder- und Sehnenapparates (Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung,     Fesselträgerschaden, Kreuzbandbeschwerden, Patellaluxation)

- Druckstellen

- Ekzeme (Mauke, Sommerekzem)

- Phlegmone (Einschuss), Abszesse

- Hämatome

- Venenerkrankungen

- Narbenproblematik

- Wundheilungsstörungen

- Wirbelsäulenerkrankungen (Kissing Spines, Spondylose)

- Muskelverhärtungen

- und vieles mehr...

Was passiert bei der Blutegeltherapie??

Eine Behandlung an ihrem Pferd dauert in der Regel zwischen 1 bis 2 Stunden. Oft reicht eine einmalige Behandlung aus.

Der Blutegel wird an der vorgesehenen Stelle angesetzt und saugt sich fest. Er sägt sich mit seinen Kalkzähnen in die Haut, das ist weitgehend schmerzfrei, da der Egel dabei schon schmerzlindernde Stoffe an das Pferd abgibt.

Während des Saugvorganges leitet der Blutegel die Wirkstoffe in das Gewebe ein und fällt anschließend von alleine ab.

Durch den Wirkstoff Calin wird die kleine Bisswunde noch 4-12 Stunden offen gehalten und blutet nach.

Die Linderung tritt oft direkt nach der Behandlung ein.

Der heilende Effekt hält häufig monatelang an.

Welche Nachsorge ist erforderlich??

Die Wunden können offen bleiben und sind vor groben Verschmutzungen zu bewahren

bottom of page